Dardania setzt sich für Toleranz und Dialog im Kosovo ein

Da staunte Florim Gashi nicht schlecht, als Thomas Silberhorn, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium und zugleich CSU-Abgeordneter aus Bamberg, ihn fragte, ob er als politischer Gast bei seiner nächsten Balkan-Reise dabei sein möchte. Silberhorn setzt sich seit Jahren aktiv dafür ein, die angespannte Situation zwischen Serbien und dem Kosovo zu deeskalieren. Und Florim Gashi, der in den Neunzigern aus dem damaligen Kriegsgebiet geflüchtet ist und sich nichts mehr wünscht als Frieden in dieser Region, musste natürlich nicht lange überlegen: Sofort bot er Silberhorn an, ihn nicht nur zu begleiten und zu dolmetschen, sondern ihm auch seine Heimatstadt Prishtina zu zeigen.

Dann ging alles ganz schnell: Am Dienstag, den 28.09.2021, flog die Gruppe zunächst von Berlin nach Belgrad, von dort weiter nach Prishtina und schließlich über Sarajevo zurück nach Nürnberg. Vier intensive Tage für alle Beteiligten und eine fantastische Gelegenheit für Florim Gashi, sich insbesondere während des Aufenthalts in Prishtina ganz persönlich für sein Land einzusetzen. Er konnte zum Teil sogar bei den Treffen zwischen Thomas Silberhorn und dem kosovarischen Premierminister Albin Kurti oder anderen politischen und militärischen Vertretern dabei sein! Kleiner Höhepunkt aber dürfte das traditionelle albanische Abendessen gewesen sein, zu dem Florims Mutter in ihr Haus einlud.

Besonders für die an Serbien angrenzende Region im nördlichen Kosovo ist es nach wie vor wichtig, dass die KFOR – auch unter deutscher Beteiligung – weiterhin den Aufbau einer zivilen Friedensordnung fördert und sichert. Noch immer ist die Situation alles andere als stabil und wäre ohne die derzeit 3.400 im Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten (davon rund 80 aus Deutschland) nicht vorstellbar. Dennoch: Die Menschen im Kosovo selbst und Menschen wie Florim Gashi, die sich auch aus der Ferne ununterbrochen und erfolgreich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer alten Heimat engagieren, glauben an die Kraft von Dialog, gegenseitigem Verständnis und Toleranz. Und sie werden die Hoffnung auf echten Frieden niemals aufgeben.

Hier geht’s zum Bericht im Fränkischen Tag.